Ein Projekt mit Hindernissen - Berufsorientierung und mehr in der Mahlerstraße


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Bereits 1997 hatte der Jugendförderverein Juventus die Idee, aus dem seit langem leerstehenden Haus in der Mahlerstraße 20 eine Jugendfreizeitstätte zu machen. Kein gewöhnliches Jugendhaus sollte es werden, sondern eine Einrichtung, die Freizeitmöglichkeiten, ökologische Inhalte und Berufsorientierung miteinander verknüpft.

Für 1,6 Millionen DM soll das Haus umgebaut werden, wobei der Bezirk 400 000 DM beisteuert. Der Rest wird von URBAN finanziert. Im Erdgeschoss soll ein Cafe eingerichtet werden, die obere Etage ist für Projekte und Ausstellungen im Bereich Umwelt reserviert. Wahrscheinlich wird auch die "Beschäftigungsinitiative Weißensee", die sich um die soziale und beruflichen Eingliederung Jugendlicher kümmert, einziehen.

Begleitet wird die ökologische Sanierung durch ein Weiterbildungsprojekt. Anhand des konkreten Bauprojekts sollen den Teilnehmern Kenntnisse im umweltschonenden Bauen vermittelt werden. Zusätzlich werden die jungen Leute das Baugeschehen mit Videos und digitaler Fotografie dokumentieren und eine Projekt-CD erstellen. "Umwelttechnik und Multimedia steigern die Chancen der Jugendlichen für ihre berufliche Zukunft", sagt Andreas Karbe von Juventus. Gleichzeitig seien sich viele Jugendliche der Möglichkeiten in diesen Bereichen gar nicht bewusst. "Unser Projekt versteht sich daher als berufsorientierende Maßnahme", so Karbe. Die mit URBAN-Mitteln finanzierte Weiterbildung hat bereits im Mai mit zehn Teilnehmern begonnen. Mittlerweile ist der theoretische Unterricht abgeschlossen. "Ich kann nur hoffen, dass es mit den Bauarbeiten bald losgeht, denn sonst hängen wir in der Luft", sagt Andreas Karbe.

Kürzlich hat der Jugendhilfeausschuss jedoch beschlossen, die Baumaßnahme auf das nächste Jahr zu verschieben. Für Juventus eine Hiobsbotschaft. "Nach dem jahrelangen Kampf um dieses Projekt bedaure ich sehr, dass es immer noch nicht anläuft", sagt Per-Michael Spiegel von Juventus.

Bleibt zu hoffen, dass ein ganz ähnliches Bauvorhaben in der Mahlerstraße 4-6 reibungsloser realisiert werden kann. Derzeit befindet sich in dem Haus eine Bibliothek, die in einen Neubau in die Bizetstraße umziehen soll. Auch die Mahlerstraße 4-6 soll dann ökologisch saniert werden, wobei FIPP das Vorhaben umweltpädagogisch begleiten und zum Beispiel Schulklassen umweltschonendes Bauen am praktischen Beispiel zeigen will. Die Baufachfrauen wollen dort außerdem eine Kiezwerkstatt einrichten. Nächstes Jahr soll mit dem Bau begonnen werden.