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Kurt-Schwitters-Oberschule |
Schule ist erstmal immer ein Störfaktor im Kiez, meint Katrin Kundel von der Kurt-Schwitters-Oberschule im Prenzlauer Berg. Es gibt wie in jeder Schule Konflikte mit den Anwohnern wegen Lärm im Pausenhof oder weil die Jugendlichen auf dem Weg zur U-Bahn Unsinn machen. Dem wollten wir etwas entgegensetzen, sagt Kundel. Die Schule besteht aus drei Gebäuden und zwei Schulhöfen, zwischen denen ein Wohngebiet liegt. Somit ist sie schon äußerlich offen. 1998 wurde der Schulhof mit tatkräftiger Unterstützung der Schüler entsiegelt und begrünt. Bei den Schülern kommt der neu gestaltete Hof hervorragend an, sagt Katrin Kundel. Ist es auch gelungen, die Kiezbevölkerung in die Schule zu holen? Dazu Kundel: Natürlich ist es nicht so, dass die Nachbarschaft den Schulhof stürmt, aber es wurde auf jeden Fall etwas in Gang gesetzt. Eine sehr gute Resonanz im Gebiet fand auch die Kunstmeile Bötzowstraße, bei der Schüler ihre künstlerischen Arbeiten in den Schaufenstern der Gewerbetreibenden ausstellen konnten. Die Gewerbetreibenden waren davon sehr angetan, einige wollten die Objekte sogar länger behalten. Für den Februar ist wieder eine Kunstaktion geplant. Auch die Pasteur-Oberschule will Jugendlichen aus dem Kiez sinnvolle Freizeitbeschäftigungen anbieten. Der Schülerclub Tiefgang bietet vielfältige Möglichkeiten, vom Trommelkurs über Töpfern bis hin zur Videowerkstatt. Das Angebot wird gut angenommen, sagt die Projektleiterin Catrin Greiner. Der Club, ein ehemaliger Kohlenkeller, wurde von den Schülern mit finanzieller Unterstützung der Gemeinschaftsinitiative URBAN ausgebaut. In Pausen und Freistunden können sich die Schüler nun gemütlich ins Cafè setzen und miteinander quatschen. Als kürzlich die Weiterfinanzierung des Clubs auf der Kippe stand, weil der Bezirk keine Mittel bereitstellen konnte, organisierten die Schüler eine Demonstration. Auch das hat sicher dazu beigetragen, dass der Bezirk letztendlich die Zusicherung für weitere eineinhalb Jahre erteilt hat. |