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Tanzwerkstatt No Limit
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Die Tanzwerkstatt "No Limit" liegt mitten in einer Plattenbausiedlung. Früher wurde der Flachbau als Schulspeisengebäude genutzt. 1998 wurde er mit URBAN-Mitteln nach ökologischen Kriterien umgebaut. Der Anspruch, auch die Nachbarschaft mit einzubeziehen, ergab sich daher schon aus der Lage. "Es kommt häufig vor, dass ältere Damen aus dem benachbarten Seniorenheim stehen bleiben und fasziniert in den Proberaum starren", berichtet die künstlerische Leiterin Cirsten Behm. Mittlerweile hat sich die Tanzwerkstatt zu einem Nachbarschaftsmagneten entwickelt.400 Kinder und Jugendliche zwischen 2 und 26 Jahren sind meist über viele Jahre hinweg mit Begeisterung dabei. Die meisten kommen aus der unmittelbaren Umgebung und aus den Neubaugebieten in Marzahn, Hellersdorf und Hohenschönhausen. "Unser Ziel ist es, durch Weckung der musischen und tänzerischen Kreativität das Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken", sagt Cirsten Behm. Der anspruchsvolle künstlerische Ansatz der Tanzwerkstatt ist eng mit sozialem Engagement verknüpft. Auf persönliche und familiäre Probleme der Kinder wird in enger Zusammenarbeit mit den Eltern eingegangen. Das schönste Lob für diese Arbeit bekam Cirsten Behm kürzlich aus dem Munde eines Anwohners zu hören. "Dass ihr da seid, hebt richtig das Lebensgefühl." Auch die Offene Werkstatt ist fest im dortigen Kiez, dem Bötzowviertel, verankert. In der Töpferwerkstatt werden Kurse für Jugendliche und Erwachsene aller sozialen Schichten angeboten. "Zu mir kommen Studenten, Hausfrauen, Lebenskünstler - bunt gemischt, wie der Kiez nun mal ist", sagt Töpfermeister Hans-Jürgen Tkotsch. Die Werkstatt wird auch von den im Wohnviertel liegenden Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen benutzt. Neugierige Besucher sind jederzeit willkommen. Neben den "normalen", kostenpflichtigen Töpferkursen gibt es spezielle, durch URBAN geförderte Angebote für arbeitslose Jugendliche und junge Sozialhilfeempfänger. Auch Tkotsch sieht künstlerisches Gestalten als eine Möglichkeit an, das Selbstbewusstsein zu stärken. "Beim Töpfern wird mit den Händen ein Produkt von Anfang bis zum Ende selber geschaffen, vom Klumpen Ton bis zur fertigen Tasse", so Tkotsch. "Das gibt den jungen Leuten wichtige Erfolgserlebnisse." Ganz nebenbei werden durch das gemeinsame kreative Gestalten unter den Teilnehmern Kontakte geknüpft. Insofern sieht Tkotsch seine Werkstatt als Begegnungsstätte für alle Kiezbewohner. "Wir Künstler sind für den Kiez da und der Kiez für uns", so beschreibt er seinen Anspruch. |