KirchBauhof
Gemeinnützige Beschäftigungs-
und Qualifizierungsgesellschaft mbH Falkensteinstraße 49 10997 Berlin Telefon 61 77 62 54 Fax 611 34 35 E-Mail g.nass-schrenk@kirchbauhof.de
Informationen zu Action Pool: Bezirksamt Friedrichshain
Herr Vettel
Telefon 23 24 43 88
Hohe Arbeitslosenquote,
mangelhafte Infrastruktur:
das Gebiet rund um den
Strausberger Platz
Wurde mit URBAN-Mitteln
hergerichtet: das Spielzimmer
in der 2. Grundschule
Ein besonderer Ort
für Filmvorführungen:
das "Schwimma-Kino"
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Das eigentliche URBAN-Fördergebiet ist nur ein kleiner Zipfel von
Friedrichshain. Dieses Neubaugebiet, zwischen dem Volkspark und dem
Strausberger Platz gelegen, ist geprägt durch hohe Arbeitslosigkeit und
einen hohen Anteil an Sozialhilfeempfängern sowie Alleinerziehenden.
Das
Angebot an Freizeit- und Sporteinrichtungen, insbesondere für Kinder und
Jugendliche, liegt weit unter dem Bedarf. Diese Situation zu verbessern ist
das Ziel von Action Pool. An vier dicht benachbarten Schulen wurden mit
diesem URBAN-geförderten Projekt attraktive Freizeitmöglichkeiten
geschaffen.
Zum Beispiel am Erich-Fried-Gymnasium in der Strausberger
Straße. Hier entstand unter Beteiligung von Schülern, Eltern und Lehrern ein
Medien- und Kommunikationszentrum, zu dem ein "Kellertheater", ein
Veranstaltungssaal sowie - als besonderer Clou - das "Schwimma-Kino" in der
ehemaligen Lehrschwimmhalle gehört. Einige der Angebote greifen frühere
Schüleraktivitäten auf. So wurde die stillgelegte Schwimmhalle bereits in
der Vergangenheit mit großem Erfolg von Schülern als experimentelles Kino
genutzt, musste dann aber aufgrund baulicher Mängel schließen. Aber auch
neue Angebote wurden geschaffen, wie ein Internetcafé sowie ein
naturwissenschaftliches Forschungszentrum an der Georg-Weerth-Realschule in
der Weinstraße. Und die seit langem brachliegende Freifläche zwischen der
2.Grundschule und der künftigen Schwerhörigenschule soll demnächst begrünt
und zu einer Spiel- und Sportfläche umgestaltet werden. "Unser Anliegen ist
der Aufbau eines Netzwerkes vielfältiger, sich ergänzender und
zusammenwirkender Zusatzangebote", sagt Frank Vettel vom Friedrichshainer
Bezirksamt. "Diese Aktivitäten sollen auch in den umliegenden Kiez
ausstrahlen", betont Vettel. Viele Schulgebäude haben einen sehr niedrigen
technischen Standard und weisen zudem erhebliche bauliche Mängel auf. Im
Rahmen von Action Pool wurden daher in den vergangenen Monaten für insgesamt
drei Millionen DM Räume instandgesetzt, umgebaut und mit der notwendigen
technischen Ausstattung ausgerüstet. Finanziert wurden die Baumaßnahmen je
zur Hälfte mit URBAN-Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale
Entwicklung (EFRE) sowie Landes- und Bezirksmitteln. Dazu kommen
pädagogische Maßnahmen, die vom Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert
werden und für die die gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft KirchBauhof
verantwortlich ist. Denn das Pilotprojekt Action Pool ist verknüpft mit der
Qualifizierung von 15 arbeitslosen Akademikern, die die Betreuung der Kurse
und Freizeitangebote übernommen haben. "Die 15 Teilnehmer stammen aus ganz
unterschiedlichen Berufen und haben zunächst PC-Unterricht, eine Einführung
in Projektarbeit sowie Kommunikationstraining erhalten", erklärt die
Projektleiterin Gabriele Nass-Schrenk vom KirchBauhof. In den Schulen bieten
die Akademiker seit Oktober 2000 zahlreiche Kurse und Arbeitsgruppen an: Vom
Lesezirkel "Bücherwurm" über Bewerbungstraining bis hin zu Workshops über
Umweltthemen. "Die Angebote werden sehr gut angenommen", berichtet
Nass-Schrenk. So gibt es jetzt in der 2.Grundschule in der Friedenstraße
neben einem Spielzimmer auch einen Computerclub. "Viele dieser Kinder haben
zu Hause keinen PC und können sich hier das erste Mal mit dieser Technik
vertraut machen", sagt Gabriele Nass-Schrenk. Da die Kinder nicht allein vor
dem Computer sitzen, werde damit auch der zunehmenden Vereinzelung
entgegengewirkt. Besonders gut kommt auch "TaryBary" am
Erich-Fried-Gymnasium an. Dahinter verbirgt sich ein von einer Russin
geleiteter Kurs, der die Schüler nicht nur mit der russischen Sprache und
Kultur vertraut machen soll, sondern in dem auch gemeinsam russische
Spezialitäten gekocht werden.
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