Die Stadt als Umwelt-Labor - Modellprojekt in Antwerpen


EcoHuis Antwerpen
Harry Schram
City of Antwerpen
Slachthuislaan 68
B-2060 Antwerpen 6/Belgien
Telefon +32 3 217 27 42
Fax +32 3 235 33 23
ecohuis@antwerpen.be



Es gibt viel zu tun: Umbau
einer verfallenen Textil-
werkstatt zum Ökohaus

„Im EcoHuis Antwerpen wird man entdecken, wie Stadt und Natur zusammen leben und überleben”, meint Harry Schram, der das Ökohaus- Projekt in der belgischen Stadt leitet. Noch braucht man allerdings viel Phantasie, um sich das vorzustellen, denn vorerst ist das Gelände vor allem eine große Baustelle. Eine ehemalige Textilwerkstatt, die seit 20 Jahren leersteht, wird zur Ausstellungshalle umgebaut. Ab dem Jahr 2001 können sich Besucher dort über das „Ökosystem Stadt” informieren und in einem interaktiven Umwelt-Labor experimentieren. Fragen der Energiegewinnung und Abfallentsorgung oder die Reinhaltung von Luft und Wasser sind nicht nur Ausstellungsthema. Es geht auch um konkrete Hilfestellungen für umweltfreundliche Stadtwohnungen.

Deshalb entsteht direkt neben der ehemaligen Textilwerkstatt ein Muster-Wohnhaus. Es wird allen offen stehen, die sich für eine ökologisch ausgerichtete Renovierung und Ausstattung von Stadtwohnungen interessieren, ohne dafür viel Geld ausgeben zu können. „Architektur, die sich am Aspekt der Nachhaltigkeit orientiert, entsteht bisher vor allem im Neubau. Für die umweltfreundliche Sanierung von Stadtwohnungen liegen dagegen nur wenig praktische Erfahrungen vor, und das möchten wir ändern”, sagt Harry Schram.

Zum EkoHuis, das durch URBAN und private Sponsoren gefördert wird, gehören auch ein Stadtgarten, ein Ökoladen und ein Café. Träger des Projekts mit insgesamt 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist die Stadt Antwerpen.

Als reizvolle Tagesattraktion für Besucher von außerhalb soll das Haus zur Aufwertung des ganzen Viertels beitragen. Doch vor allem zählt die gute Nachbarschaft mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtbezirks Borgerhout, in dem das Ökohaus liegt. Sämtliche Renovierungsarbeiten werden im Rahmen einer „Lehrwerkstatt” durchgeführt: Jugendliche aus dem Bezirk, die bisher ohne Ausbildungsplatz oder arbeitslos waren, erhalten die Chance, sich zu qualifizieren. Die Räume, die sie bauen, werden in knapp zwei Jahren auch für Veranstaltungen der Initiativen und Vereine vor Ort zur Verfügung stehen.