Skandinavischer Skater-Traum - Jugendliche in Malmö sorgen für Bewegung in alter Brauerei


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Hindernisse mit Schwung
überwinden - Jugendprojekt
in Malmö

Die Pripps-Brauerei im Wandel der Zeit: wo früher Hopfen gärte, vergnügen sich heute Jugendliche auf Skateboards, Inline-Skates oder BMX-Rädern. Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen wurde „Bryggeriet” („die Brauerei”) in der schwedischen Stadt Malmö vor einem Jahr als eine der größten Skateranlagen Nordeuropas eröffnet – 1800 Quadratmeter mit allen Arten von Rampen und Hindernissen, an denen die Jugendlichen sportlichen Ehrgeiz und Geschicklichkeit proben und zeigen können. Drei Dinge waren nötig, um diesen Skater-Traum Wirklichkeit werden zu lassen: die Hartnäckigkeit, mit der sich die Skater von Malmö seit Jahren für eine überdachte Anlage einsetzten, ihre gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und schließlich die Förderung durch URBAN-Mittel.

Bryggeriet wird von „Aggrokult”, dem Zusammenschluß der Skater in Malmö, selbstverwaltet und vom ehrenamtlichen Engagement junger Leute getragen. Nicht nur Profis sind willkommen: auch Anfängerkurse und eine Skateboardschule speziell für Mädchen sind im Angebot. Für Verschnaufpausen gibt's im zweiten Stock ein Café, das mit günstigen Preisen und einem Gratis-Blick über die Skateboard-Bahn lockt.

Durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gelang es, einigen Jugendlichen inzwischen auch bezahlte Jobs bei Bryggeriet zu vermitteln. „Wir möchten in Zukunft auch Kurse anbieten, in denen es zum Beispiel um den Start erfolgreicher Jugendprojekte geht oder auch ganz einfach darum, den Schulabschluß nachzumachen”, erklärt Nils, ein Bryggeriet-Mitarbeiter. „Aber vor allem sind wir ein Ort für alle, die Spaß haben wollen, ohne daß die Frage nach der Herkunft eine Rolle spielt.”

Das URBAN-Gebiet der Stadt Malmö liegt in einem ehemaligen Arbeiterviertel, in dem rund 100 verschiedene Nationalitäten leben. Der Anteil von Immigranten ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen, die Folge: Sprachprobleme und soziale Spannungen. Perspektiven für Jugendliche zu schaffen gehört angesichts einer Arbeitslosenrate von 40 Prozent unter den Einwanderern zu den vordringlichsten Aufgaben. Bertil Nillson, einer der URBAN-Projektmanager, sieht aber nicht nur die Probleme, sondern auch die Chancen des Gebiets: die junge, multikulturelle Bevölkerung mit ihrem ausgedehnten Netzwerk internationaler Kontakte könnte sich seiner Einschätzung nach als wichtiger Baustein für die zukünftige Entwicklung der Stadt erweisen.