Für wen sind Sie da? |
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Arbeitslosenzentrum
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Das Angebot des Arbeitslosenzentrums Prenzlauer Berg steht allen sozial benachteiligten Menschen offen, also nicht nur Erwerbslosen. Es ist kostenlos, auf Wunsch kann es anonym in Anspruch genommen werden. Mit welchen Fragen kommen die Leute zu Ihnen? Im Monat kommen durchschnittlich 300 Leute mit konkreten Anliegen. Dabei geht es vor allem um Probleme bei der Berechnung von Arbeitslosengeld oder -hilfe, um bevorstehende Kündigungen, die Anrechnung von Abfindungen und Nebenverdiensten, um Bewerbungsstrategien und Existenzgründungen. Was ist das Ziel Ihrer Arbeit? Wir können natürlich niemandem einen Job beschaffen. Unsere Aufgabe ist die praktische und auch psychologische Hilfe im Umgang mit der Arbeitslosigkeit, der Versuch, den Leuten neue Motivation zu geben. Viele verlieren mit dem Arbeitsplatz zugleich ihr Selbstwertgefühl und sind voll Bitterkeit und Resignation. Von großer Bedeutung für die sozialen Kontakte untereinander sind die in Selbsthilfe organisierten Sprach- und Gymnastikkurse. Wie bewerten Sie die Beschäftigungsprogramme der Bundesregierung? Sie können bei über vier Millionen Arbeitslosen nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Man muß sich angesichts der Massenarbeitslosigkeit die Frage stellen, ob die herkömmliche Form der abhängig beschäftigten Lohnarbeit überhaupt noch zukunftsfähig ist. Die notwendige Umverteilung von Arbeit kann nur in Verbindung mit einer Neubewertung von gesellschaftlicher Arbeit funktionieren: alle Formen zielgerichteter Tätigkeit (auch Familienarbeit, Selbsthilfearbeit, Nachbarschaftshilfe usw.) müssen miteinbezogen werden. Gerade im sozialen Bereich ist jede Menge Arbeit da, für die geeignete Finanzierungsmodelle zu entwickeln sind. Auf der Basis einer staatlich finanzierten Grundsicherung, wie sie zum Beispiel in Dänemark praktiziert wird, wären sicher viele Leute bereit, diese Arbeit zu leisten. |
Englischkurs im
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