Fortschritt auf finnisch - Bürger als Kunden der Verwaltung


Hämeenlinna im
Internet

www.htk.fi/hml/german.htm


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Hämeenlinna in Finnland -
ein Beispiel für Gemeinsinn

Hundert Kilometer nördlich von Helsinki liegt eine der fortschrittlichsten Gemeinden der Welt. Die 45 000 Einwohner von Hämeenlinna sind „Kunden ihrer Stadtverwaltung”, das heißt, sie dürfen wirklich etwas von ihr verlangen. Das Sozialamt zum Beispiel garantiert, daß Anträge innerhalb von zehn Tagen bearbeitet werden, und die Kindergärten verbürgen sich dafür, daß die kleinen Finninnen und Finnen dort betreut werden, wenn ihre Eltern es wünschen. Falls die Stadt diese Garantien nicht einhält, zahlt sie „Bußgelder” an ihre Kunden.

Doch das ist nicht alles. Die Einwohner entscheiden mit, wenn es um Fragen der Stadtplanung und -entwicklung geht. Und vor allem werden ihre Vorschläge auch tatsächlich umgesetzt, sofern die Mehrheit zustimmt. Hämeenlinna ist keine Idylle und hat wie andere Kommunen auch mit sozialen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Doch statt sich von solchen Werten wie Solidarität oder Gemeinsinn völlig zu verabschieden, identifizieren sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt.

Das nordische Erfolgsgeheimnis: die Verwaltung hat erkannt, daß sie die Bürger braucht, um besser und billiger zu arbeiten. Hierzulande dagegen ist Bürgerbeteiligung zwar ein gern beschworenes Schlagwort und die Effizienz einer dienstleistungsorientierten Verwaltung eine vielfach geforderte Notwendigkeit – aber die Erkenntnis, daß beides in einem engen und hochaktuellen Zusammenhang steht, hat sich noch nicht durchgesetzt. In Zukunft wird es sich keine Stadt mehr leisten können, ihre Bürger aus alter Gewohnheit stur zu verwalten, statt ihre Ideen und Potentiale zu nutzen.