Moscheen, Hochöfen, Basare - Wirtschaftlicher und kultureller Austausch in Duisburg


URBAN Marxloh
Entwicklungsgesellschaft Duisburg
Ingrid Setz
Willy-Brandt-Ring 44
47169 Duisburg
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Ein Schaufensterwettbewerb
soll Marxlohs Straßen
ansprechender machen

Unmittelbar angrenzende Zechen und Hochöfen prägen den Duisburger Stadtteil Marxloh ebenso wie Einkaufszentren, die ihre Glanzzeiten hinter sich haben. In der Montanindustrie gingen in den letzten fünf Jahren 6000 Arbeitsplätze im Stadtteil verloren, eine Tatsache, die das Zusammenleben zwischen deutschen und türkischen Bewohnern nicht unbedingt leichter macht. Das URBAN-Programm in Marxloh setzt an diesen Kernproblemen an.

So aktiviert das „Büro für Wirtschaftsentwicklung” Gewerbeflächen und versucht, die Kooperation zwischen kleinen Unternehmern auf lokaler Ebene zu stärken.

„Mit Hilfe von URBAN ist der Graben zwischen den Kulturen etwas flacher geworden”, bilanziert Axel Dörnemann von der Stadtverwaltung Duisburg. „Zwar sind türkische und deutsche Gewerbetreibende noch getrennt organisiert, aber immerhin arbeiten sie jetzt zusammen.”

Der internationale Basar, zu dem Marxloh im September einlädt, wird sicher ein wirtschaftliches und kulturelles Highlight. Ob es um ungewöhnliche Ideen für die Nutzung leerstehender Ladenlokale oder die originellste Schaufenstergestaltung geht – Austausch von Wissen und Erfahrung, von Waren und Dienstleistungen ist das Motto der Veranstaltung.

Kunsthandwerk aus Gold und Kupfer,Teppiche, Keramik, Gewürze, Tee, Süßigkeiten, türkische und deutsche Musik und Literatur prägen das Angebot des Basars. Die Brücke zwischen den Kulturen soll natürlich nicht nur eine Festtagserscheinung sein. Der unspektakuläre Alltag ist genauso wichtig: Beim „Frühjahrsputz in Marxloh” reinigten Bürger und Projektmitarbeiter Straßen und Grünflächen von Moscheen, Vereinen und Schulen. Christen besuchten Moscheen, Moslems kamen in die katholische Kirche.

Und auch das „Marxloher Mosaik”, das seit letztem Sommer eine Hauswand schmückt, verbindet Elemente aus beiden Kulturen. Das Kunstwerk aus gesammelten Scherben zeigt Till Eulenspiegel mit seinem türkischen Pendant Nasrettin Hoca.